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Sonntag, 20. Oktober 2019

Opfer bestraft, schaut die Schule weg?




Ein 16-jähriges Mädchen schüttet mir völlig aufgelöst, weinend ihr Herz aus.
Sie erzählt, dass sie von einem Schüler ihrer Klasse in der Stadt bei einem Treffen der Clique, sexuell belästigt wird.
Unmissverständlich macht sie ihm klar, dass sie mit ihm nichts zutun haben will. Die Freunde beobachten dies und greifen ein.
Am Abend wendet sich ihre Mutter telefonisch an den 21-jährigen jungen Mann.
Er sah ein, dass sein Verhalten unmöglich war, und entschuldigte sich.
Doch seine Mutter beginnt ein Telefonterror, gibt keine Ruhe.
Dies wird durch ihren eigenen Mann beendigt, der sich wiederum für das Verhalten seiner Frau und seinem Sohn entschuldigt.
Wir wollen einfach mal glauben, dass der junge Mann aus dieser Situation gelernt hat, wenn eine Frau Nein sagt, es auch Nein bedeutet.
Der Täter meldete sich krank.
Als das junge Mädchen, die sich im Pflegeberuf ausbilden lässt, in der Schule erzählt, dass sie von ihm sexuell belästigt wurde, wird sie von seiner ehemaligen Klasse gemobbt.
Sie wird auf äußerte beschimpft und in ihrer Menschenwürde angegriffen, kein Lehrer greift ein.
Als sie ihre Geschichte verbal wiederholt, wird sie aus der Klasse herausgeholt, es wird ihr ohne nähere Erklärung ein schnell aufgesetztes Schreiben übergeben.

Sie wurde aus der Klasse auf unbegrenzte Zeit suspendiert.

Die Schule entlässt das junge Mädchen (Opfer), ohne die Eltern davon benachrichtigt zu haben.
Da die Eltern berufstätig sind, bleibt sie mit ihrem Schmerz allein, bis sie den Weg zu ihren Großeltern findet.
Dort wird sie in ihrer Angst, ihrem Schmerz vor soviel Ungerechtigkeit und Verzweiflung aufgefangen.

Wie kann es sein, dass das Opfer gemobbt wird, weil es die sexuelle Belästigung erzählt hat, die sich durch das Eingreifen der Klassenfreunde abwehren ließ!

Es ist unverständlich, dass sich in einigen Köpfen, noch dieses mittelalterliche Denken befindet!
Stellt sich die Schule auf die Seite des Täters oder fühlt sich überfordert?
Diese Menschen wollen Kranken und Wehrlosen helfen und sie pflegen?
Wenn diese 16-jährige nicht einen super, netten und verständnisvollen Chef gehabt hätte, der sich für sie einsetzte, wäre sie verzweifelt.

 Kann es sein, dass sich ein junges Mädchen für diesen äußerst schweren Pflegeberuf entscheidet und so behandelt wird?

Rausgeworfen, gemobbt, nur weil sie die Wahrheit nicht verschweigt?

Hat man in den Medien nicht genug gehört und gelernt, dass Ausgeliefertsein, Missbräuche, Menschen in so schwere Ängste und Lebenskrisen stürzen können, dass sie therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen müssen?

In dieser Parallelklasse befinden sich Menschen, die andere Menschen in Notlagen pflegen und helfen sollen. Gehen sie dann auch mit alten kranken hilflosen und wehrlosen Menschen so um? Fehlt hier das Mitgefühl?

Da mein Vertrauen in Gottes Weisheit und Liebe in mir stark verankert ist,
weiß ich, dass er dies geschehen ließ, weil er den dummen, ungebildeten Menschen, wenigstens die Chance zum Nachdenken geben will.

Menschen, auch Lehrer machen Fehler, Hauptsache sie lernen daraus.
Diesem jungen Mädchen wünsche ich, dass sie den Glauben an das Gute im Menschen nicht verliert.


Engel begleiten Dich

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Dein Erdenengelursula


Mittwoch, 9. Oktober 2019

Der Brief einer verzweifelten Frau



Die Namen wurden geändert.

Hallo Michael,
ich wende mich jetzt in dieser Form an Dich, weil ich das Gefühl habe, dich nicht zu erreichen.
Meine Not kommt bei Dir nicht an.
Ich habe das Gefühl, dass Du meine Angst um Deine Gesundheit, nicht ernst nimmst.
Meine frühkindliche Erfahrung mit Alkohol, war immer mit Ärger, Schmerz und Streit verbunden. Hinzu kam das Gefühl des Ekels, wenn ich meinen Opa vollgekotzt in der Stube hab sitzen sehen.
Des Weiteren hat mein anderer Opa mich, unter dem Einfluss des Alkohols, missbraucht. 
Diese Übergriffe fanden nicht nüchtern statt, dann war ich sicher.
Oft überfällt mich diese Angst auch heute noch, wenn ich weiß, dass Du bei deinem Kumpel bist! 
Und auch bei anderen Gelegenheiten, wenn ich weiß, dass Du trinkst.
Um mich diesen Ängsten nicht stellen zu müssen, habe ich bis vor 2 Jahren, selbst zum Alkohol gegriffen.
Dann habe ich meine Ängste mit Sekt betäubt. Bis ich das Gefühl hatte, dass dieser Alkohol „Macht“ über mich gewonnen hatte.
Mit Hilfe der Erkenntnisse, die ich in meinen Behandlungen gewonnen hatte, konnte ich mir die Macht über mein Leben zurückholen.
Für mich und für unsere Kinder.
Lange habe ich gedacht, ich möchte nicht ein Leben lang auf Alkohol verzichten müssen!
So lange ich diesen Gedanken hatte, war ich nicht geheilt.

Erst jetzt, wo ich schmerzlich erkenne, wie weit deine Alkoholsucht voran geschritten ist, bin ich bereit für immer auf Alkohol zu verzichten.
 Auch um Dich bei Deiner Heilung zu unterstützen.
Jetzt habe ich das Bewusstsein, meine Macht zurück gewonnen zu haben.
Damit ist es aber nicht getan! Immer wieder gibt es Prüfungen, die testen, wie ernst es mir damit ist.
Ich habe mich im Internet mit den verschiedensten Typen des Alkoholismus und mit dieser Sucht beschäftigt.
Es hat sich für mich so dargestellt, dass Du ein sogenannter Beta-Typ bist. Das bedeutet, dass Du den Alltag noch meisterst, regelmäßig zur Arbeit gehst.

 Bei Freunden und Bekannten fällt es nicht auf. Dieser Alkoholiker-Typ ist leider oft von dieser Sucht abhängig, bevor es der Umwelt auffällt, dass etwas nicht stimmt.
Nachdem ich dieses herausgefunden hatte, ging es mir sehr schlecht. Ich bin kaum noch in der Lage gewesen, meiner Arbeit nachzugehen.

Hier Zuhause sehe keinen Sinn mehr, mich „abzuschuften“, obwohl ich gerne ein sauberes und gemütliches zu Hause hätte.
Mein Vorschlag ist, dass wir gemeinsam zu Deinem Hausarzt gehen, damit Realität in meine Ahnungen aus ärztlicher Sicht dazukommen.
Mit meinem Hausarzt habe ich bereits gesprochen, weil meine „Krankheiten“ letztendlich psychosomatischer Natur sind.
Ich bin nicht bereit nach der ganzen Arbeit an mir, jetzt von einer seelischen Krankheit in die nächste zu fallen.
Bevor das geschieht, muss ich mich trotz meiner Liebe zu Dir, von Dir trennen.

Eine andere Möglichkeit sehe ich für mich und unsere Kinder nicht, wenn Du Dir nicht helfen lässt.
Gerne bin ich bereit, diesen schweren Weg mit Dir zu gehen, wenn Du Dir Hilfe suchst. Allein werden wir es kaum schaffen, da bei Dir die Einsicht noch nicht gekommen ist.
Ich würde gerne mit Dir über diesen Brief reden!

Deine Frau


Mögen die Engel ihnen helfen, sich aus dieser Lebenssituation zu retten. 



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Dein Erdenengelursula