Die
Trennung aus zwei langjährigen Partnerschaften, ist mir sehr schwer gefallen.
Meine
Ehe mit einem Quartalssäufer, der versuchte eine halbe Woche nüchtern zu
bleiben, sich dann aber bis zur Besinnungslosigkeit betrank, war eine Hölle.
Es
war der verzweifelte Versuch, ihn von der Alkoholsucht zu befreien, was ich bei
meinem Vater nicht geschafft hatte.
Wenn
mein Vater betrunken war, missbrauchte er mich sexuell, mein Ehemann
missbraucht mich, indem er gewalttätig auf mich einschlug, egal wie ich mich
verhielt.
Verhielt
ich mich ruhig, ärgerte er sich darüber und schlug zu. Versuchte ich mich zu
verteidigen, war seine Rache grausam.
Ich trennte mich nach dreieinhalb
Jahren, weil mein Leben in Gefahr war, ich war dabei mich zu verlieren.
Die
nächste Beziehung lief etwas anders, doch in der gleichen Intensität, meine
Selbstliebe zu verlieren.
Diese
Partnerschaft lief auf pure Nichtachtung, Alleingelassen werden und
Gleichgültigkeit, die ich schon in frühester Kindheit in meiner Familie
kennengelernt hatte.
Er
hätte auch jeden Tag damit anfangen können, mir zu sagen, dass ich ein Nichts
bin.
Doch
die Erkenntnis dieser Strategien, finden ja so schleichend statt, dass man von
Tag zu Tag darauf hofft, doch geliebt zu werden.
Darüber vergingen sehr viele Jahre, in denen
meine seelischen Schmerzen zu körperlichen Schmerzen wurden. Mutlosigkeit und
Depressionen wurden meine ständigen Begleiter. Es war kein erfüllendes Leben,
so wie ich es mir gewünscht hätte.
Durch
das ständige Verdrängen der realen Situationen, brachte ich alles in mir zum
Schweigen, was ich war.
Ich wollte doch nur
geliebt werden.
Darum
schwieg ich zu seinen menschenverachtenden Worten.
In
mir war kein Funken Lebensmut, um auf eine positive, liebevolle Veränderung zu
hoffen. Ich konnte nicht mehr erkennen, dass ich durch diese Lebenssituation
aufgefordert wurde, endlich zu handeln.
Es konnte sich nur etwas verändern,
wenn ich etwas änderte.
Es
vergingen 17 Jahre, bis ich aufwachte aus der Handlungsunfähigkeit.
Auch
diese Jahre waren Lernjahre, um zu wissen, dieses Opfer will ich nicht mehr
sein.
Leider
hat dadurch meine Tochter, ein Bild einer leidenden, opferbereiten Mutter
miterlebt, doch sie hat auch erlebt, als ich mich wie Phönix aus der Asche erhob.
Sie
weiß, dass Frau-Sein kein Opfer-Sein bedeutet. Darüber bin ich sehr
erleichtert.
Manchmal
trennen sich Ehepaare, die absolut keine stimmige Basis in ihrem Leben finden,
nur nicht wegen der Kinder.
Sie
leiden, weil sie die Sinnlosigkeit in sich bemerken, nicht helfen zu können.
Wir selbst haben mitunter nicht den Mut zu
erkennen, wann eine Beziehung genug Leid erzeugt hat, weil wir so furchtbar
lange leidensfähig sind.
Wir
sollten die Vorbilder unserer Kinder sein, wir dürfen ihnen nicht das Weltbild
vermitteln, in der Partnerschaft Opfer sein zu müssen, oder nach Leistungen
geliebt zu werden.
Ohne Selbstliebe
bleibt man viel zu lange
in trostlosen, ungeliebten Beziehungen.
In
meiner jetzt 28-jährigen Ehe, ist auch nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen.
In ihr habe ich mir erlaubt, die zarte Blüte meiner Selbstliebe voll zu öffnen.
Doch
seit ich gelernt habe, mich genauso zu lieben in einer Partnerschaft, wie den anderen, also die zu sein wer wir sind, ist das Leben mit gegenseitiger liebevoller Achtung vor
unserem Mensch-Sein, lebenswerter und leichter.
Körper, Geist und Seele dürfen nicht verkümmern, sie müssen anerkannt werden.
Dazu
gehört natürlich die hoffentlich, gemeinsame Lebensphilosophie nicht aus den Augen zu
verlieren.
Die Engel führen Dich!
Dein Erdenengelursula
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