Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 5. Mai 2019

Lernaufgabe Partnerschaft



Die Trennung aus zwei langjährigen Partnerschaften, ist mir sehr schwer gefallen.

Meine Ehe mit einem Quartalssäufer, der versuchte eine halbe Woche nüchtern zu bleiben, sich dann aber bis zur Besinnungslosigkeit betrank, war eine Hölle.
Es war der verzweifelte Versuch, ihn von der Alkoholsucht zu befreien, was ich bei meinem Vater nicht geschafft hatte.
Wenn mein Vater betrunken war, missbrauchte er mich sexuell, mein Ehemann missbraucht mich, indem er gewalttätig auf mich einschlug, egal wie ich mich verhielt.
Verhielt ich mich ruhig, ärgerte er sich darüber und schlug zu. Versuchte ich mich zu verteidigen, war seine Rache grausam.

Ich trennte mich nach dreieinhalb Jahren, weil mein Leben in Gefahr war, ich war dabei mich zu verlieren.

Die nächste Beziehung lief etwas anders, doch in der gleichen Intensität, meine Selbstliebe zu verlieren.
Diese Partnerschaft lief auf pure Nichtachtung, Alleingelassen werden und Gleichgültigkeit, die ich schon in frühester Kindheit in meiner Familie kennengelernt hatte.
Er hätte auch jeden Tag damit anfangen können, mir zu sagen, dass ich ein Nichts bin.
Doch die Erkenntnis dieser Strategien, finden ja so schleichend statt, dass man von Tag zu Tag darauf hofft, doch geliebt zu werden.
 Darüber vergingen sehr viele Jahre, in denen meine seelischen Schmerzen zu körperlichen Schmerzen wurden. Mutlosigkeit und Depressionen wurden meine ständigen Begleiter. Es war kein erfüllendes Leben, so wie ich es mir gewünscht hätte.
Durch das ständige Verdrängen der realen Situationen, brachte ich alles in mir zum Schweigen, was ich war.

Ich wollte doch nur geliebt werden.

Darum schwieg ich zu seinen menschenverachtenden Worten.
In mir war kein Funken Lebensmut, um auf eine positive, liebevolle Veränderung zu hoffen. Ich konnte nicht mehr erkennen, dass ich durch diese Lebenssituation aufgefordert wurde, endlich zu handeln.
 Es konnte sich nur etwas verändern, wenn ich etwas änderte.  
Es vergingen 17 Jahre, bis ich aufwachte aus der Handlungsunfähigkeit.
Auch diese Jahre waren Lernjahre, um zu wissen, dieses Opfer will ich nicht mehr sein.
Leider hat dadurch meine Tochter, ein Bild einer leidenden, opferbereiten Mutter miterlebt, doch sie hat auch erlebt, als ich mich wie Phönix aus der Asche erhob.
Sie weiß, dass Frau-Sein kein Opfer-Sein bedeutet. Darüber bin ich sehr erleichtert.

Manchmal trennen sich Ehepaare, die absolut keine stimmige Basis in ihrem Leben finden, nur nicht wegen der Kinder. 
 Ich weiß, wie Kinder mitleiden und psychische Schäden für ihr Leben behalten, wenn die endlose Unstimmigkeit zwischen den Eltern nicht irgendwann einmal in friedvolles Miteinander umschlägt.
Sie leiden, weil sie die Sinnlosigkeit in sich bemerken, nicht helfen zu können.

 Wir selbst haben mitunter nicht den Mut zu erkennen, wann eine Beziehung genug Leid erzeugt hat, weil wir so furchtbar lange leidensfähig sind.

Wir sollten die Vorbilder unserer Kinder sein, wir dürfen ihnen nicht das Weltbild vermitteln, in der Partnerschaft Opfer sein zu müssen, oder nach Leistungen geliebt zu werden.    

Ohne Selbstliebe bleibt man viel zu lange
 in trostlosen, ungeliebten Beziehungen.

In meiner jetzt 28-jährigen Ehe, ist auch nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen.
In ihr habe ich mir erlaubt, die zarte Blüte meiner Selbstliebe voll zu öffnen.
Doch seit ich gelernt habe, mich genauso zu lieben in einer Partnerschaft, wie den anderen, also die zu sein wer wir sind, ist das Leben mit gegenseitiger liebevoller Achtung vor unserem Mensch-Sein, lebenswerter und leichter.
Körper, Geist und Seele dürfen nicht verkümmern, sie müssen anerkannt werden.
Dazu gehört natürlich die hoffentlich, gemeinsame Lebensphilosophie nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Engel führen Dich!

DSC_0707.JPG 

Licht u Liebe.jpg
Dein Erdenengelursula


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen