Gedanken um das Mutter-Sein
mein
Mann erinnert mich gerade daran, dass auch die Väter leiden, aber wie soll ich das wissen, wenn er so selten Emotionen
mitteilt.
Ich
saß an einem wunderschönen Sommermorgen im Garten und hatte mir gerade einen Cappuccino
gegönnt.
Mit
allen meinen Sinnen genoss ich meinen Garten in seiner üppigen Pracht an Blumen
und Bäumen. Ich empfand ihn als Kraftspender für meinen Körper, meinen Geist
und meine Seele, die sich weit dabei öffnete.
Mein
plötzliches Bewusstsein für den Baum auf den ich blickte, erstaunt mich etwas,
denn ich hatte ihn schon lange in meiner Nähe.
Seine
Blätter hingen schon etwas schlaff herunter, weil es schon lange nicht mehr
geregnet hatte.
Mir
schossen die Tränen in die Augen und ich spürte eine große Traurigkeit in mir
hochkommen.
Der Baum hatte sich von selbst gesät, hatte
sich selbst diesen Platz gewählt, er wuchs und wuchs und hatte jetzt eine Größe
von ca. 8 m erreicht.
Die
viel verzweigten Äste mit den Blättern, die alle vom Stamm her ernährt wurden,
erinnerten mich an mein Muttersein und an andere, die auch schwer loslassen
können..
Nach einer Seelenreinigung wachsen sie mir immer
sehr ans Herz und ich spüre zu ihnen eine innige Verbundenheit.
Allerdings
muss ich auch sie auch nach jeder Behandlung loslassen.
Ein
Ast war bei dem letzten Sturm abgebrochen. Vielleich hatte er sich zu sehr
gegen den Wind gesperrt.
Mit
schwerem Herzen musste ich erkennen, dass der Baum das Sinnbild meiner geliebten
Tochter und mir war, die verzweifelt versuchte sich von mir abzunabeln.
Musste
es zum Bruch kommen, weil ich mein Kind nicht loslassen konnte?
Musste
erst etwas zerbrechen, weil ich mein Kind, die inzwischen 35 Jahre alt war, den eigenen Weg nicht gehen lassen konnte?
Als
überbeschützende Mutter musste ich erkennen, dass ich meine Ängste, die in mir
schlummerten, auf meine Tochter übertragen hatte.
Dies
ist ihr Leben und nicht meines. Wir Mütter müssen die Kinder loslassen, sonst
können die Kinder es auch nicht.
Wir
fügen ihnen Schäden zu, wenn wir sie nicht ihre Erfahrungen machen lassen.
Lasse
los was Du liebst, wenn es dann zurückkommt, seid ihr frei für eine Verbindung
in Liebe.
Durch
positive aber auch durch negative Erfahrungen werden unsere Kinder erst stark
für das Leben.
Wir
dürfen sie immer wieder auffangen, wenn sie mal aus ihrer Mitte geraten, nur
vor allem beschützen, können wir sie nicht.
Loslassen heißt nicht fallenlassen, es
bedeutet zulassen wie das Leben das Kind in seiner Lebensaufgabe fordert.
Unsere
Ängste aus unserem Leben sind nicht ihre Ängste.
Vielleicht
hatten wir es auch schwer, uns von unseren Müttern abzunabeln, spüren
vielleicht noch den vergangenen Schmerz in uns. Dieser Kreislauf muss
durchbrochen werden, denn wir alle wollen nicht, dass unsere Kinder leiden.
Die
Geburt unsere Kinder bringt nur ihr Sein mit sich, die Person, also die
Persönlichkeit wird durch ihre Erfahrungen geschaffen, die dann wieder Einfluss
auf die nachfolgende Generation ausübt.
Sie
werden dann auch einen starken Stamm bilden, ihre Kinder eine Zeitlang
beschützen und nähren, um sie dann aber mit Liebe loszulassen.
Nun
ist die Zeit gekommen, wo ich mir die Freiheit erlaube mich ein wenig mehr um
mich selbst zu kümmern. Die Liebe zu mir selbst, ist wohl etwas zu kurz
gekommen, meine Kraft mein Kind zu beschützen ist aufgezehrt.
Durch dieses Tragen, hatte mein Kind noch
nicht genug Erdkontakt bekommen. Daraus entsprang, dass es noch nicht mit
beiden Beinen im Leben stand.
Jetzt
kann ich sie nur noch begleiten mit einer räumlichen und inneren Distanz, damit
ich ihr nicht mit meinen Erfahrungen Angst mache. Um der Liebe willen zu mir
und zu meiner Tochter.
Ich
denke mit einem erweiterten Bewusstsein, jetzt auch mal an die Liebe zu mir,
denn bisher stand die Liebe zu meiner Tochter immer an erster Stelle
Die
Liebe ist gut, damit sie sich entwickeln kann zu einem prächtigen Baum mit
einem kräftigen Stamm, dem der Sturm des Lebens nichts anhaben kann.
Denn
wir Mütter sind wie der Baum, der im Herbst nicht mehr genug Kraft hat, die
Blätter zu nähren. Auch wir sind irgendwann einmal müde, unsere Kinder, wie der
Baum seine Blätter zu tragen.
Wir
müssen die Blätter loslassen, damit neues entstehen kann.
Der
Impuls muss von uns Müttern kommen, damit die Kinder nicht den absoluten
schmerzhaften Bruch vollziehen müssen, um Freiheit für ihr Leben haben zu
können.
Immer
wieder kann meine Tochter für eine kurze Zeit freiwillig ihre Schaukel an einen
Ast meines Baumes hängen und schaukeln, sich ausruhen.
Aber
jetzt ist es Zeit, dass sie anfängt stark zu sein, für Ihr leben und ihre
Kinder, die sie hoffentlich nicht so schwer loslässt, wie ich.
Meine
Liebe zu meinem Kind rät mir, ein paar Schritte zurückzutreten, damit ich nicht
das Tor versperre, das ihr die Schritte ins Leben ermöglichen.
Nun
habe ich die Engel gebeten, mein Kind zu begleiten und zu schützen, denn sie
wissen welcher Lebensplan für mein Kind vorgesehen ist.
Viel
Licht und viel Liebe für alle Mütter und
Väter dieser Erde.
Die Engel begleiten Euch
Euer
Erdenengelursula
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